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Itban, der Imam der Banu Salim


Die Häuser des Stammes der Banu Salim befanden sich ein wenig außerhalb von Medina. Sie verrichteten ihr Gebet in der Regel nicht in der Moschee des Propheten, Gottes Segen und Frieden über ihn, sondern hatten eine eigene Moschee. Ihr Imam war Itban bin Malik, einer jener Sahaba, die Badr miterlebt hatten. Er wohnte etwas abseits. Um zur Moschee zu gelangen, musste er jedes Mal ein ausgetrocknetes Flussbett durchqueren.

„Zwischen mir und ihnen verlief ein Tal. Wenn der Regen kam, wurde es mir zu einem Hindernis auf dem Weg zu ihnen," erzählte er später einmal. Anscheinden war er schon etwas älter und es war ihm nicht leicht, den Fluss zu überqueren.

"Da ging ich zum Gesandten Gottes, Sein Segen und Frieden über ihn, und sagte: ‚Ich kann nicht mehr so gut sehen und das Tal, das zwischen mir und den Leuten meines Stammes liegt, führt Wasser, wenn es geregnet hat. Das macht es mir schwer, es zu überwinden. Könntest du denn nicht vorbeikommen und das Gebet in meinem Haus an einer Stelle verrichten, die ich dann zum Gebetsplatz mache?’ " Der Gesandte Allahs pflegte eine unkomplizierte Art im Umgang mit den Anliegen der Leute. Er war gleich einverstanden und vereinbarte eine bestimmte Zeit für seinen Besuch.

"Eines Tages, als die Sonne hoch am Himmel stand, kam er zusammen mit Abu Bakr," berichtet Itban weiter. Er bat um Einlass, und ich hieß sie hereinkommen. Noch bevor sich der Gesandte Gottes hinsetzte, fragte er: ‚An welcher Stelle deines Hauses magst du denn, dass ich das Gebet verrichte?’ Ich zeigte ihm die Stelle, die ich dafür vorgesehen hatte." Mit dar kann ein Haus gemeint sein oder auch ein Anwesen mit seinem Gehöft.

"Der Gesandte Allahs, Sein Segen und Frieden über ihn, stellte sich zum Gebet hin und wir stellten uns hinter ihn in die Reihe. Er sprach das Takbir, Allahu akbar, zum Eintritt ins Gebet, betete zwei Rak’at und sprach dann den Friedensgruß, Salam, zur Beendigung des Gebets. Wir folgten ihm darin. Dann wollte er gehen, aber ich hielt ihn zurück und lud ihn zu einem Gericht, das für ihn zubereitet worden war."

Es kommt relativ selten vor, dass eine Aussage des Propheten uns in der Art überliefert wird, wie es Itban in diesem Falle getan hat. Meistens beginne die Brichte nur mit "Der Geandet Allahs sagte" oder ähnlich, ohne dass uns ihr Anlass mitgeteilt wird. In diesem Fall erzählt Itban soger eine ganze Vorgeschichte, die mit dem nachfolgenden Teil, in dem die Aussage des Propheten wiedergegeben wird, nicht direkt etwas zu tun hat:

"Die Leute des Viertel erfuhren von der Anwesenheit des Gesandten Gottes, Sein Segen und Frieden über ihn. Sie eilten herein, bis viele Männer im Hause waren. Einer von ihnen fragte: ‚Wo ist Malik? Ich sehe ihn nicht.’ Einer der Männer antwortete ihm: ‚Das ist ein Heuchler! Er liebt weder Gott noch Seinen Gesandten!’ Da sagte der Gesandte Gottes, Sein Segen und Frieden über ihn: ‚Sag das nicht. Siehst du denn nicht, dass er la ilaha illa llah sagt, kein Gott außer Allah, und damit Gottes Antlitz sucht?’ ‚Allah und Sein Gesandter wissen es besser,’ erwiderte der Mann, ‚aber bei Gott, was wir sehen ist, dass seine Liebe nur den Heuchlern gilt und dass er sich nur mit ihnen unterhält.’ Der Gesandte antwortete ihm: ‚Aber Gott hat dem Feuer jene Menschen verboten, die la ilaha illa llah sagen und damit das Antlitz Gottes suchen.’ “

Dieser Bericht wurde von Bukhari und Muslim überliefert; vgl. Imam an-Nawawi: riyad as-salihin , Hadith Nummer 417.


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