Unterwegs mit dem Gesandten Allahs
von Issam El Attar
Issam El Attar (1928), syrischer Denker und Dichter, Mahner der arabischen Politik und ehemals syrischer Oppositionspolitiker, lebt seit den sechziger Jahren im deutschen Exil. Er stammt aus einer traditionellen Damaszener Gelehrtenfamilie, in der er schon in jungen Jahren seine Ausbildung in Theologie, Philosophie, arabischer und europäischer Literatur genossen hat. Die politischen Wirren Arabiens hat er zum Teil hautnah erlebt: Niedertracht und Würde, Diktatur und Hoffnung. Schon immer unterwegs in den Geisteswelten Arabiens und Europas, faszinierten ihn neben der arabischen Lyrik vor allem große deutsche Dichter wie Heine und Goethe. Er ist selbst arabischer Dichter und schrieb seine ersten eindrucksvollen Gedichte schon als Kind. Seine Verse erzählen von Würde und Kleinmut, von Hoffnung und Verzweiflung, Liebe und Glaube. Ob als Politiker oder Dichter, in seinem Leben begleitete ihn eines immer: Die Liebe zum Propheten.
Ich gestehe Ihnen, dass ich den Gesandten Allahs liebe – Allahs Segen und Frieden über ihn. Ich weiß, alle Muslime sagen das. Aber ich liebe ihn wirklich. Mein Herz ist voller Liebe zu ihm. Sie überflutet all meine Liebe zu allem anderen, das Allah erschaffen hat. Und ich bewundere das, was Allah ihm geschenkt hat an Charakter. Wenn sich die Muslime heute diesen Charakter zum Vorbild machten, es ginge ihnen gut, ihr Zusammenhalt wäre stark und sie wären glücklich miteinander. Sie wären ihrer Zeit ein schönes Vorbild und ein gutes Beispiel.
Die Liebe zum Gesandten, Allahs Segen und Friede über ihn, ist auf menschlicher Ebene ein natürliches Ergebnis seines Charakters: Wer seine Charakterzüge liebt, der liebt auch ihn. Und wer ihn zu lieben behauptet, ohne seine Charakterzüge zu lieben oder ohne sie zu kennen, wer sich diese Charakterzüge nicht zu eigen macht, es nicht einmal versucht, wenigstens soweit er kann, dessen Liebe ist eine Illusion, der liebt ihn nicht wirklich.
Jeder einzelne Charakterzug des Gesandten, Allahs Segen und Friede über ihn, ist für sich allein genommen bereits großartig und wunderschön, jede einzelne seiner Eigenschaften. Wenn seine Charakterzüge und seine Eigenschaften aber alle zusammentreffen, wenn sie sich gegenseitig ergänzen, um seinen gesamten, vollkommenen Charakter zu bilden, dann ist dies der Gipfel der Großartigkeit und Schönheit, die folgende Worte Allahs in Seiner Majestät verdienen: „Und du hast wahrlich einen großartigen Charakter.“ (al-Qalam; 4)
Darin liegen ein schönes Beispiel und ein vortreffliches, zeitloses Vorbild für den, der an Allah und den jüngsten Tag glaubt, über Raum und Zeit hinweg.
„Für euch ist im Gesandten Allahs ein schönes Beispiel für den, der Allah und den jüngsten Tag erwartet und Allahs häufig gedenkt.“ (a-Ahzab; 21)
Den Gesandten ein Stück des Weges begleiten
Ich bin es gewohnt, mit dem Gesandten Allahs, Sein Segen und Friede über ihn, immer wieder meine Zeit zu verbringen, seinen Worten zu lauschen, ihn auf seinem Weg zu begleiten und über seine Standpunkte nachzudenken. Und ich finde dabei an Ruhe fürs Herz, an Bereicherung des Denkens, an Vertreibung von Kummer und Sorge und an Erneuerung von Tatendrang und Willenskraft mehr als zu beschreiben möglich wäre. Ich lerne von ihm viel, stille mit ihm meinen Durst, erfreue mich an seiner Gesellschaft und fühle, wie die Bindung meiner Gefühle und meines Denkens zu ihm immer fester wird. Es ist fast als wäre die Zeit, die uns trennt, verschwunden, als wäre ich einer seiner Gefährten oder einer seiner Brüder. Mein Herz füllt sich mit Liebe, mit Beglückung, Dankbarkeit und Anerkennung. In der Liebe, der Freundschaft und Bruderschaft empfinde ich eine beglückende Süße des Glaubens, die nur der empfindet, dessen Liebe zu Allah und seinem Gesandten wirklich und aufrichtig größer ist als die Liebe zu allem anderen, der die Rückkehr in den Unglauben so sehr verabscheut wie er es verabscheut, ins Feuer geworfen zu werden.
Die Charakterzüge des Gesandten, Allahs Segen und Friede über ihn, kennen zu lernen und ihn darin zum Beispiel zu nehmen, ist ein Akt des Gehorsams gegenüber Allah, notwendig beim Aufbau einer islamischen, menschlichen und liebenswürdigen Persönlichkeit, die im Guten wirken kann, notwendig für den Aufbau einer islamischen, menschlichen Gemeinschaft, die sich gegenseitig liebevoll und gütig ergänzt.
In den nächsten Zeilen will ich versuchen, zusammen mit dem Leser den Gesandten Allahs, Sein Segen und Friede über ihn, ein paar Schritte des Weges zu begleiten und dabei ein paar kurze Eindrücke von seinem Leben und seinen Charakterzügen mitzunehmen. Dabei werde ich mich mit meiner Person und meiner Meinung nicht zwischen ihn und den Leser stellen und die direkte Beobachtung, den direkten Zugang nicht verstellen – soweit ich kann.
Die erste Begegnung
Zu den ersten Dingen, die uns vom Gesandten Allahs, Sein Segen und Friede über ihn, entgegenkommen, wenn wir auf ihn zugehen, gehört sein freundlicher und aufmerksamer Blick, sein ehrliches und offenherziges Lächeln. Sein Gefährte Abdullah ibn al Harith, Allah sei ihm gnädig, hat nämlich gesagt: „Ich habe niemanden gesehen, der lächelnder war als der Gesandte Allahs, Sein Segen und Friede über ihn.“ (Tirmidhi)
Und sein Gefährte Jarir ibn Abdullah, Allah sei ihm gnädig, sagte: „Der Gesandte Allahs hat mich nie abgewimmelt, seit ich Muslim bin. Und immer, wenn er mich gesehen hat, hat er gelächelt.“ (Bukhari, Muslim)
Der Gesandte Allahs hat es zudem bei seinem eigenen Lächeln und offenherzigen Blick nicht belassen. Er wollte, dass sie sich zwischen seinen Gefährten und in der Gesellschaft ausbreiten, die Freundlichkeit und das ehrliche und herzliche Lächeln, das die Herzen gewinnt und die Liebe stärkt.
So berichtet Abu Dharr, Allah sei ihm gnädig, der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, habe gesagt: „Geringschätze von den guten Dingen nichts, auch wenn es nur das lächelnde Gesicht ist, mit dem du deinem Bruder begegnest.“ (Muslim)
Der Beduine namens Zahir
Der Gesandte Allahs, Sein Segen und Friede über ihn, der doch die größte Botschaft überbrachte, die die Geschichte kennt, sich der größten Herausforderung stellte, die die Menschheit kennt, sich in einem großen Kampf befand, hat dennoch keine Gelegenheit verstreichen lassen, sich mit seinen Gefährten zu unterhalten und mit ihnen zu spaßen, je nach ihrer Situation und ihrem Gemüt, um Herzen freudig zu stimmen, Verklemmungen zu beseitigen und ein wenig Freude und Frohsinn zu verbreiten, auf dass damit Freundschaften gestärkt, Aktivität angeregt und Schwung zur Erledigung der Aufgaben gegeben werde.
Abu Hureira berichtete, einige Gefährten hätten gesagt: „Gesandter Allahs, du machst mit uns Spaß!“ Er sagte: „Ja. Aber ich sage dabei nur Wahres.“ (Tirmidhi; er sagte dazu: hassan-sahih1)
Die Bücher des Hadith und der Sira2 überliefern uns einige dieser Späße. So wird von Hassan berichtet, er habe gesagt: „Eine alte Frau kam zum Propheten, Allahs Segen und Friede über ihn, und sagte: ‚Gesandter Allahs! Bitte Allah, mich ins Paradies eingehen zu lassen!’ Er sagte ihr und sprach sie dabei mit Namen an: ‚Ins Paradies kommen keine alten Frauen.’ Sie ging zurück und weinte. Da sagte er: ‚Berichtet ihr, dass sie nicht als alte Frau ins Paradies kommt.“ (D.h. Allah gibt ihr ihre Jugend zurück, damit sie es als Mädchen am Beginn des Lebens betritt.)
Anas ibn Malik berichtet: „Ein Mann vom Lande hieß Zahir. Er hat dem Propheten hin und wieder ein Geschenk vom Lande mitgebracht. Der Prophet hat ihn dann ausgestattet, wenn er aufbrechen wollte. Einmal sagte der Prophet, Allahs Segen und Friede über ihn: ‚Zahir ist unser Nomadenland und wir sind seine Stadt.’ Er mochte ihn, Allahs Segen und Friede über ihn, und er war von kräftiger Gestalt. Eines Tages kam der Prophet, Allahs Segen und Friede über ihn, auf ihn zu, während er Waren verkaufte. Er umarmte ihn von hinten, so dass er ihn nicht sehen konnte. Er rief: ‚Wer ist das? Lass mich los!’ Er drehte sich um und erkannte den Propheten. Da tat er alles, um seinen Rücken an die Brust des Propheten, Allahs Segen und Friede über ihn, zu schmiegen. Der Prophet begann zu rufen: ‚Wer will diesen Sklaven kaufen?’ ‚Gesandter Allahs! Dann findest also, dass ich unnütz bin?’ fragte ihn Zahir. ‚Aber bei Allah bist du nicht unnütz!’ erwiderte der Prophet, Allahs Segen und Friede über ihn. Nach einer anderen Überlieferung: ‚Bei Allah bist du teuer!’“. (Nachzulesen in mukhtasar as-schama’il al-muhammadiyya von Nasir ad-Din al-Albani)
Zwischen Freunden, Familie und Gebet
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, lebte mit seinen Gefährten als einer von ihnen und warnte sie, ihn über seine Position zu heben oder in seiner Verehrung zu übertreiben. Er pflegte zu sagen: "Ihr Leute, ich will nicht, dass ihr mich über meine Stellung hinaushebt. Ich bin nur ein Diener." Und ebenso sagte er: "Verherrlicht mich nicht so, wie die Christen Jesus, den Sohn der Maria, verherrlicht haben. Ich bin nur ein Diener. So sagt: der Diener Allahs und Sein Gesandter."
Es wird auch von einer Reise berichtet, auf der er, Allahs Segen und Friede über ihn, seine Gefährten anwies, ein Lamm herzurichten. Da sagte ein Mann: "Gesandter Allahs, ich will es schlachten!" Ein zweiter sagte: "Ich will ihm das Fell abziehen!" Ein dritter rief: "Ich will es zubereiten." Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, sagte: "Und ich will das Holz dafür einsammeln." Da riefen sie: "Gesandter Allahs, wir erledigen die Arbeit für dich!" Er antwortete: "Ich weiß, dass ihr die Arbeit für mich erledigen würdet. Aber ich mag mich nicht von euch abheben. Und Allah liebt es nicht, seinen Diener abgehoben unter seinen Gefährten zu sehen."
So war der Prophet, Allahs Segen und Friede über ihn, unter seinen Gefährten. Wie war er aber zu Hause? Denn sehr oft verhalten sich die Menschen zu Hause doch ganz anders als in der Gesellschaft.
Die Antwort hierauf finden wir bei seiner Frau, dem Menschen, der ihn zu Hause am besten kennt, bei Aischa, Allah sei ihr gnädig. Sie wurde nämlich gefragt: "Was hat der Prophet zu Hause getan?" Sie antwortete: "Er war im Dienst seiner Familie. Und wenn die Zeit des Gebets eintraf, ging er zum Gebet hinaus." (Bukhari)
Die unauffällige Frau aus der Moschee
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, umfasste mit seiner Fürsorge und Aufmerksamkeit, mit seinem Mitgefühl und seiner Barmherzigkeit die Großen und die Kleinen, die Armen und die Reichen, die Starken und die Schwachen. Er erkundigte sich nach dem Abwesenden, besuchte den Kranken und half dem Bedürftigen.
Bukhari und Muslim berichten über Abu Hureira, Allah sei ihm gnädig, der gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, habe eine schwarze Frau vermisst, die die Moschee zu fegen pflegte, d.h. er sah sie nicht mehr. Er fragte nach ihr, und sie sagten: "Sie ist gestorben." Er sagte vorwurfsvoll: "Warum habt ihr mir nicht Bescheid gesagt?" Es schien, als hätten sie sie für zu unbedeutend gehalten. Da sagte er: "Führt mich zu ihrem Grab." Wahrscheinlich war die schwarze Frau nicht aus der Stadt, aus Medina, und hatte dort keine Verwandten und keine Großfamilie. Das Fragen des Gesandten, Allahs Segen und Friede über ihn, nach ihr, das Aufsuchen ihres Grabs und das Verrichten des Totengebets für sie, das alles galt nur ihr und niemandem sonst. Es war Ausdruck seiner Sorge um die Gläubigen, um alle Gläubigen, seiner Achtung vor der menschlichen Seele, vor dem Menschsein des Menschen, egal wie unbedeutend sein Leben für die Umgebung und die Gesellschaft in den Augen der Gesellschaft ist.
"Er leidet, wenn ihr in Bedrängnis seid"
Zu den faszinierendsten Beobachtungen, die man macht, während man den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, durch seine Lebensgeschichte begleitet und über seine Taten und Worte nachdenkt, gehört das, was die heutige Psychologie "emphatische Anteilnahme" nennt. Denn die emphatische Anteilnahme ist bei niemandem so schön vollkommen wie bei dem Gesandten, dem Menschen Muhammad, Sohn des Abdullah.
Er fühlte die Gefühle der Menschen. So freute er sich, wenn sie sich freuten, war traurig, wenn sie traurig waren, empfand Schmerz, wenn sie Schmerz empfanden, was sie bedrückte, bedrückte auch ihn, und er bemerkte von diesen Dingen, was andere nicht bemerkten. Seine Empfindsamkeit und sein Mitgefühl gingen Hand in Hand mit der Tat zur Linderung von Trauer und Schmerz und zur Bereicherung der Freuden in den Herzen und in den Häusern.
"Zu euch ist nun aus eurer Mitte ein Gesandter gekommen. Er leidet, wenn ihr in Bedrängnis seid, er sorgt sich um euch, er hat Mitleid mit den Gläubigen und ist barmherzig." (at-Tauba 128) Bukhari berichtet in seiner Sahih-Sammlung über Abu Qatatda, Allah sei ihm gnädig, er habe gesagt: "Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, hat gesagt: ‚Ich stehe auf als euer Imam zum Gebet3 und will es lange halten. Dann höre ich das Schreien eines Kindes und halte es kurz, weil es mir unangenehm ist, wenn seine Mutter leidet."
Bukhari und Muslim berichten in ihren Sahih-Sammlungen über Abu Hureira, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, gesagt habe: "Wenn jemand von euch den Leuten als Imam vorbetet, dann soll er es kurz halten, denn unter ihnen befinden sich der Schwache und der Kranke, der Alte und der, der noch etwas vorhat. Und wenn jemand für sich selbst betet, dann soll er es so lange halten, wie es ihm beliebt."
Mein Sohn hat auf meinem meinen Rücken gespielt
Und nun an den verehrten Leser diesen schönen Bericht, diese wunderbare Szene, die die Geschichte so oder ähnlich - soweit mein Wissen reicht - von niemandem sonst überliefert hat. Voller Herz und Mitgefühl, ein vortreffliches Zeugnis vom Verstehen der Kindheit und des Kindes, der Zuneigung zu Kindern, des Mitfühlens mit ihnen und der Beachtung der Erfordernisse ihres Alters, des altersgerechten Umgangs mit ihnen: Jemand von den Gefährten berichtet: "Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, kam zu einem der Nachmittagsgebete [Duhr oder Asr] zu uns heraus und hatte [seinen Enkel] Hassan oder Hussein in seinem Arm. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, ging nach vorne und setzte ihn hin, dann sagte er Allahu akbar4 zum Eintritt ins Gebet. Während des Gebets machte er einen langen Sujud. Ich erhob meinen Kopf und sah das Kind auf dem Rücken des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, und kehrte zu meinem Sujud zurück. Als der Gesandte Allahs das Gebet abschloss, sagten die Leute: ‚Gesandter Allahs, du hast so lange im Sujud verweilt, bis wir dachten, es sei etwas geschehen oder zu dir käme eine Offenbarung herab.' Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, antwortete: ‚Nichts von alledem ist geschehen. Aber mein Sohn ist auf meinen Rücken gestiegen, da wollte ich ihn nicht zur Eile drängen und ihn lassen, bis er selbst genug hätte. (An-Nasai, Ibn Asakir, al-Hakim; letzterer bewertete ihn als Sahih, ebenso wie ad-Dhahabi)
"Wer hat ihr einen Schrecken um ihre Kinder eingejagt?"
Der Gesandte Allahs teilte mit den Menschen ihre Gefühle und Empfindungen. Er fühlte jedoch nicht nur mit den Menschen, nein, er teilte die Gefühle und Empfindungen aller Geschöpfe.
Ibn Masuud, Allah sei ihm gnädig, berichtet: "Wir waren mit dem gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, unterwegs auf einer Reise. Er ging etwas erledigen. Da sahen wir eine kleine Vogelmutter, die zwei Küken bei sich hatte. Wir nahmen ihre Küken. Da kam die kleine Vogelmutter und plusterte sich auf. Dann kam der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede über ihn, und sagte: ‚Wer hat ihr mit ihren Kleinen einen Schrecken eingejagt? Gebt ihr ihre Kleinen zurück!' Einmal sah er einen Ameisenbau, den wir abgebrannt hatten, und fragte: ‚Wer hat das abgebrannt?' ‚Wir', antworteten wir. Da sagte er: ‚Es steht keinem zu, mit Feuer zu peinigen, außer dem Schöpfer des Feuers.' Überliefert von Abu Dauud mit guter Überlieferungskette und von Bukhari in "al-adab al-mufrad".
1 In der islamischen Hadith-Wissenschaft werden Überlieferungen je Authentizitätsgrad in unterschiedliche Gütekategorien eingeteilt. "Sahih" (wörtlich: gesund) ist dabei die höchste, "hassan" (wörtlich: gut) die mittlere. Tirmidhi, nach Bukhari und Muslim der wohl bedeutendste Hadithwissenschaftler, fügte zwischen diese beiden eine Zwischenstufe ein, "hassan-sahih". Werden Muslim oder Bukhari als Quellen angegeben, dann ist die Angabe der Kategorie überflüssig, da beide in ihre Sammlungen nur Hadithe aufnahmen, die sie als "sahih" einstuften.
2 Sira (arabisch): Lebenswandel, Lebenslauf. Die Sira ist die Lebensgeschichte des Gesandten Allahs, Sein Segen und Friede über ihn.
3 In der Gemeinschaft als Imam (Vorbeter).
4 Mit dem Spruch "Allahu akbar" (Takbir) tritt man ins rituelle Gebet ein. Der Sujud ist die Stellung im Gebet, in der man auf dem Boden kniet und dabei mit der Stirn und den Handflächen den Boden berührt.
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