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tala´ al-badru ´alaina – das Willkommenslied von Medina(*)

Freie Übersetzung von Ahmed Kreusch (1994/1415), zu singen nach der traditionellen Melodie.

Seht, wie der Vollmond uns scheinet
Über dem Dunkel der Welt.
Wie uns die Dankbarkeit einet,
Wie es Allah wohlgefällt.

Bist uns gesandt, dir zu folgen,
Was du gesagt und getan.
Ehre für uns und Medina,
Sei gegrüßt, edelster Mann!

Du bist uns Sonne und Vollmond,
Du bist uns Licht über Licht,
Du bist der Stern, der uns leuchtet,
Liebster, du, unser Prophet.

Unser Herr, Dein Wohlgefallen,
Auf ihm, der Dir immer nah.
Helfer und Schutz von uns allen,
Vorbild für uns immer da.

Tragen jetzt Kleider von Ehre,
Weg sind die Lumpen von Trug.
Uns unsern Glauben vermehre,
Du bist für alle genug.

Segen auf ihn und die Seinen,
Frieden und Heil für die Welt.
Lob und Dank Allah, dem Einen,
Wie’s Ihm am besten gefällt.



(*)Gemäß der bekannten Überlieferung sind bei der Ankunft des Propheten, Gottes Segen und Frieden über ihn, die Bewohner der Stadt auf die Straßen gelaufen, um ihn willkommen zu heißen. Schon seit Tagen hatte man den Propheten und seinen Begleiter Abu Bakr erwartet. Die Straßen waren bald gesäumt von Frauen und Männern. Kinder sangen das bekante Freudenlied: „tala´ al-badru ´alaina“. Seither gehört es zum Kulturgut der islamischen Welt, es wird heute rund um den Erdball gesungen und ist Kinderlied und Volkslied zugleich. Man hört es zu jeder Art von festlichen Anlässen: Hochzeiten, id ul-fitr („Zuckerfest“), id ul-adha („Opferfest“), aber vor allem zum mawlid-Fest, mit dem vielerorts die Geburt des Propheten gefeiert wird. Überall wird das Lied auf arabisch gesungen, aber auch in den jeweiligen lokalen Sprachen. Die frühesten Überlieferungen führen nur die ersten Strophen an, die weiteren sind später hinzu gekommen. Viele Musiker dichten auch heute noch eigene Strophen dazu.

Die Überlieferung findet man jedoch nicht in den alten Sira-Büchern wie der von Ibn Ishaq, Ibn Hischam, at-Tabari oder Mas´udi. Die früheste schriftliche Dokumentation scheint die von Baihaqi zu sein (gest. 458 n.H.). Es besteht zudem Uneinigkeit, ob das Lied bei der Ankunft des Propheten nach der Hijra oder zu einem späteren Zeitpunkt gesungen worden sein soll. Sicher ist nur, dass es schon lange vor Baihaqi Teil der Tradition war und die bis heute die große Freude der Muslime über die „Ankunft“ des Gesandten Gottes wiedergibt.

Lesen Sie hierzu auch:
Sira Teil 13: Die Hijra
Sira Teil 14: Eine neue Gemeinschaft entsteht


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